Lichtermeer in Hohenems

Lichtermeer für ein menschlicheres Asylrecht

Zum Abschluss der vorweihnachtlichen Sonntagsdemos wird ein Lichtermeer am Schlossplatz in Hohenems stattfinden

Sonntag, 23. 12. von 17:00 bis 18:30 
Diesmal sollen Musik und literarische Beiträge im Vordergrund stehen. Beteiligt sind u.a. Gabriele Bösch, Ulrike Egartner, Josef Piroddi, Balli Aydin, Gertraud Strieder, Hubert und Karin Sander sowie Bläser der Bürgermusik Hohenems.

Die letzten Wochen waren geprägt von friedlichen Demonstrationen an verschiedenen Orten in Vorarlberg, in denen Menschen ihren Widerstand gegen die derzeitige Asylpolitik zum Ausdruck brachten. So sind die Kundgebungen zum Ventil geworden für Unmut, Ohnmacht und Wut, aber auch zur Stärkung der eigenen Haltung. Und sie sind Zeichen der Solidarität mit jenen, die die Politik besonders trifft.

Zum Abschluss der Sonntags-Demonstrationen laden die OrganisatorInnen nun zum „Lichtermeer für ein menschlicheres Fremden- und Asylrecht“ ein. Wer kommt, bringt Laterne oder Kerze (mit Windschutz) mit. Es gibt auch die Möglichkeit, Kerzen zu kaufen. Empfohlen wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Regen wird gebeten, Regenmäntel zu verwenden, keine Regenschirme.

Bitte Kerzen, Laternen o.ä. mitbringen! Kerzen können auch vor Ort gekauft werden.
Bitte mit Öffis anreisen. Bei Regen bitte Regenkleidung statt Schirmen mitbringen.


Rede Michael Köhlmeier bei der Demo in Hohenems

Diese Rede hielt der Schriftsteller Michael Köhlmeier bei der friedlichen Sonntagsdemonstration für ein menschliches Fremden- und Asylrecht am 16. Dezember 2018 in Hohenems.

Veröffentlicht in den Vorarlberger Nachrichten: LINK

foto: wikipedia.de

Liebe Freunde

Die Regierung zieht geschlossen aus dem Parlament aus. Ausgerechnet, als über das Frauenvolksbegehren, das Nichtrauchervolksbegehren und das ORF-Volksbegehren diskutiert werden soll, erheben sich der Bundeskanzler und die Regierungsmitglieder von ihren Bänken, mit ihnen etliche Abgeordnete der ÖVP und der FPÖ und verlassen den Plenarsaal. Weil es unangenehm werden könnte, Fragen gestellt zu bekommen. Zum Beispiel: Wie haltet ihr es mit eurem groß angekündigten Versprechen, mehr direkte Demokratie wagen zu wollen? Wenn es unangenehm wird, geht man. Anstatt zu sagen, was man zu sagen hat. Das ist das Gegenteil von Parlamentarismus.

Vielleicht ist dem Bundeskanzler nicht bewusst, wohin eine Gesellschaft driften kann, wenn ihre politischen Vertreter das Parlament verhöhnen – und der Auszug der Regierung aus dem Parlament war eine Verhöhnung. Es gibt andere, die genau wissen, wohin solche Verantwortungslosigkeit führt. In Illiberalität und letztlich in Diktatur. Es gibt andere, die wissen das – und die wollen das. Es sind jene, die in der Vergangenheit das Parlament als Quatschbude lächerlich gemacht haben. Ich höre mir an, wie der Innenminister mit der Opposition spricht. Seine Worte sind durchsetzt von Spott und Hohn und Häme und Verachtung. Spott, Hohn, Häme, Verachtung für alle, die anderer Meinung sind. Er lässt kaum Zweifel, dass ihm ein Polizeistaat lieber ist als ein demokratischer Staat. Aber darum geht es nicht. Ich halte Herrn Kickl für einen Wirrkopf, und wahrscheinlich weiß er selbst, dass er einer ist und will es mit seinem kruden Aktionismus vor uns und vor sich selbst verbergen. Es geht darum: Er kann nur tun, wenn man ihn lässt.

Der Bundeskanzler lässt ihn. Der Bundeskanzler lässt auch die Ministerin, die unseren Sozialstaat zerstören will. Der Bundeskanzler lässt auch seinen Vize, der sich bei jeder Gelegenheit mit den erklärten Feinden Europas aufs Packel haut. Er sagt nichts zu Nazisprüchen und Verschwörungstheorien, und er sagt nichts zu irren Träumereien von Stacheldrahtlagern für minderjährige Flüchtlinge. Er lügt eifrig mit, wenn es darum geht, den Migrationspakt der UNO zu diskreditieren, an dem es nur einen Punkt gibt, der die FPÖ tatsächlich stört, nämlich den Punkt, in dem festgelegt wird, dass Migranten im Gastland auf Einhaltung der Menschenrechte bestehen dürfen. Das kann man natürlich öffentlich nicht sagen. Deshalb lügt man in den Migrationspakt Sachen hinein, die nicht drinstehen. Der Bundeskanzler macht mit, der Bundeskanzler lässt zu. Die ÖVP hat das Finanzministerium und das Wirtschaftsministerium. Danke, das genügt.

Der Bundeskanzler sagt: Diese Regierung streitet nicht. Der Bundeskanzler sagt: Schluss mit dem Anpatzen. Der Bundeskanzler spricht in Kleinkindsprache. Als säße er zusammen mit anderen Strampelhosen tragenden Buben im Sandkasten.

Weiß der Bundeskanzler nicht, dass das Wort Parlament sich ableitet von parlare? Parlare heißt reden. Im Parlament wird geredet. Das ist die Funktion des Parlaments. Reden anstatt draufhauen. Unser Innenminister mag meinen, miteinander zu reden sei etwas für Weicheier. Wir müssen ihn eines Besseren belehren. Auch deshalb stehen wir hier. Ich bin stolz auf Hohenems.

Parlamentarisches Reden heißt, sich mit anderen Meinungen auseinandersetzen. Da kann es hart zugehen. Da kann sehr wohl auch gestritten werden, Herr Bundeskanzler. Da muss sogar gestritten werden, Argumente gegen Argumente. Nicht Burschenschaftlersäbel gegen Burschenschaftlersäbel. Es ist traurig, dass dies nach achtundsiebzig Jahren Zweite Republik noch gesagt werden muss.

Der Bundeskanzler denkt in Sandkastenkategorien. Er meint, sich parlamentarisch auseinanderzusetzen, sei gleichbedeutend mit sich gegenseitig anzupatzen. Da steht man doch lieber auf und verlässt den Sandkasten, meint er. Dort ist es eh langweilig, meint er. Mehr Spaß macht, ohne Widerspruch zu regieren, meint er. Ohne das lästige Parlament. Ein politischer Macher pfeift auf das Parlament. Vielleicht meint inzwischen ja auch der Bundeskanzler: Nur Weicheier hören sich das Gequatsche im Parlament an.

In der ersten schwarz-blauen Regierung hat der damalige Bundeskanzler Schüssel die Sache klar aufgeteilt: Wir Schwarzen regieren, ihr Blauen dürft euch die Taschen füllen, wir schauen weg. Deshalb beschäftigen sich bis heute die Gerichte mit der Sache. Was eines Tages über die gegenwärtige schwarz-blaue Regierung gesagt wird, weiß ich nicht.

Ich kenne unseren Landeshauptmann, ich habe mich oft und gut mit ihm unterhalten. Markus Wallner ist ein mit vielen Wassern gewaschener politischer Fuchs. Er weiß, was Macht ist. Und das ist gut so. Einem Politiker, der nicht weiß, was Macht bedeutet, traue ich nicht. Ich halte Markus Wallner für einen aufrechten und zweifelsfreien Parlamentarier. Und weil er weiß, was Macht heißt, weiß er auch, welche Macht ein Landeshauptmann innerhalb der ÖVP hat – noch hat.

Von Hohenems aus rufe ich ihm zu: Markus, du hast noch alle demokratischen Tassen im Schrank, unterwirf dich nicht, mach deinem jungen Kollegen, dem zurzeit die meiste Macht in unserem Staat gegeben ist, klar, dass zur Ausübung demokratisch legitimierter Macht zuvorderst gehört, sich kundig zu machen, was für ein empfindliches Gebilde die Demokratie ist, was für ein hohes Gut sie darstellt, und dass es einer Bundesregierung nicht ansteht, die Demokratie und ihre Institutionen zu verhöhnen, indem sie geschlossen den Schwanz einzieht und aus dem Parlament abhaut, wenn es heißt, vor Andersdenkenden Stellung zu beziehen.

Michael Köhlmeier

13-10 Gegen Nationalismus

Gestern fanden in ganz Europa, aber auch in ganz Österreich Veranstaltungen gegen Nationalismus und Rassismus statt.

In Österreich waren die Demos fein und klein, in Berlin gingen 200 000 gegen Rassismus auf die Strasse!

Bregenz am Kornmarkt:

      

Dazu der Bericht von ORF Vorarlberg

In Salzburg begann die Aktion 13-10 vor dem Hauptbahnhof:

          

Das Video des Berichts aus ORF Salzburg ist noch 6 Tage in der Mediathek nachzusehen!

Bericht von Helene Kaltenböck vom Treffen in Schloss Puchberg bei Wels, in OÖ:

Die OMAS GEGEN RECHTS sind seit heute offiziell Mitglied des OÖ Netzwerkes gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Ich habe in meiner Rede die OMAS vorgestellt und die Grußworte von Monika Salzerübermittelt. Das Treffen im Schloss Puchberg bei Wels war eine tolle Veranstaltung mit Infomarkt und hochinteressanten und berührenden Beiträgen.
Wie immer haben wir positive Stimmung verbreitet, langen Applaus und viel Zuspruch bekommen und über die Höhe der Spenden für Hauben und Buttons haben wir uns auch sehr gefreut.

            

Steyr, OÖ:

Die OMAS GEGEN RECHTS STEYR und Umgebung nahmen an der Kundgebung „Gegen Nationalismus und für ein geeintes Europa “ in Steyr teil.

          

Vorbereitungen 13-10 – Bregenz ist dabei

Die Vorbereitungen für die Grossdemo, europaweit in hunderten Städten, gegen Nationalismus, Populismus und Faschismus am 13. Oktober um 14:00  sind schon weit gediehen. Die OMAS GEGEN RECHTS sind aktiv dabei und engagieren sich bei der Organisation dieses europaweiten Events. Die Vorarlberger OMAs haben erste Infos geschickt.

Bregenz:

BREGENZ IS IN!
OMAS GEGEN RECHTS and Vindex – Schutz und Asyl will be organizing a 13-10 demonstration in Bregenz, Austria! We are happy and thankful! 😍 😊 More information here: www.13-10.org/#cities

Salzburg:

The demonstration in Salzburg will be co-organized by the platform „Menschenrechte Salzburg“ (www.menschenrechte-salzburg.at).
To get involved contact:
[email protected] and visit https://www.facebook.com/groups/304080427034340/
More information will be announced soon.

Steyr:

The demonstration in Steyr will be organized by „Die Offene Gesellschaft“.
To get involved in Steyr contact: [email protected]
More information: https://www.facebook.com/events/2284876161542332/
Meeting point: Vorplatz Museum Arbeitswelt

Wien:

The demonstration in Vienna will be organized by https://13-10.wien
To get involved contact: [email protected]

Die Ankündigungen auf der Webseite von 13-10 (www.13-10.org  sind alle in Englisch, da diese Grossdemo europaweit organisiert wird und die Organisatoren international sind. Detailinformationen werden wir euch dann, wie gewohnt auf unserer Webseite rechtzeitig und in Deutsch zukommen lassen!

 

Aktiv, aktiv, Omas aktiv!

Heute bringe ich Highlights aus den letzten Tagen, denn es hat sich so viel getan und das sollten alle Omas nachlesen und nachschauen können. Die Zeit vor Ferienbeginn ist immer hektisch und so auch bei den OMAS österreichweit.

Vorarlberg: die OMAS haben am Marsch  Gutes. Leben. Menschenrechte  in Bregenz teilgenommen und ganz neue und kreative Transparente mit sich getragen. Tolle Idee, tolle Arbeit!

Es handelt sich um ein genähtes Dauertransparent im OMAS-Stil, an der Rückseite sind Taschen angebracht, um Hauben und Buttons mitzunehmen, wenn diese von Sympathisant*innen nachgefragt werden. Sehr praktisch und typisch OMAS GEGEN RECHTS! Die OMAS Vorarlberg rufen daher: “ Zur Nachahmung erwünscht!“

KONSTANTIN WECKER war in Wien. Es waren auch OMAS dort und es ergab sich eine einmalige Situation, denn Konstantin Wecker signierte ein OMA Transparent. Petra Koch berichtet:

„Das Wecker Konzert war super!!!! Um das Rätselraten zu beenden die „Haubenoma“ war ich ,mit Plakat in Aktion bei den politischen Liedern und neben mir war -durch Zufall noch eine Oma mit der ich diesen Auftritt genossen habe. JA er hat beim Abgang auf das Plakat geschaut und gegrinst und so gemacht.👍 … und ich hab uns allen etwas mitgebracht -da ein wenig unleserlich hier der Text „LIEBE OMAS ICH BIN BEI EUCH ! OPA WECKER“ 😍😍😍 Habe aber leider nicht persönlich mit ihm sprechen können 😥.“

ARD Europamagazin: Klaus Winkler, Redakteur der ARD sandte uns die INFO, das Europamagazin über die Omas, gedreht im Juni in Wien, wird am 5. August in der ARD ausgestrahlt werden.
 

 Subversive Characters

Die OMAS GEGEN RECHTS wurden in die Subversive Characters aufgenommen. Es ist dies ein Projekt von zwei österreichischen Künstlerinnen, Hanna Priemetzhofer und Franziska Thurner – known as »System Jaquelinde«, http://www.system-jaquelinde.com/  .

Die OMAS nehmen im Alphabet der Subversive Characters ( http://www.subversive-characters.com ) den Buchstaben F ein.

Seht, was sie mit unseren Hauben gemacht haben:

SALZBURG:  OMAS GEGEN RECHTS beim UMBRELLAMARSCH

Die OMAS GEGEN RECHTS in Salzburg sind – verlässlich aktiv und haben es mit ihrem Engagement beim Umbrellamarsch wiederum mit einem Foto in die Salzburger Nachrichten geschafft! (https://www.sn.at/salzburg/chronik/protestmarsch-in-salzburg-fluechtlingsschutz-statt-abschreckung-29419003)