Rede auf der Protestkundgebung vor der konstituierenden Sitzung des NÖ Landtags

Monika Salzer

St Pölten Landhaus, Regierungsbildung ÖVP/FPÖ

Ich wünsche euch allen einen guten Morgen!

Als OMAS GEGEN RECHTS sind wir jetzt schon 5 Jahre zugange, uns in die Österreichische Politik einzumischen und vor dem Rechtsextremismus zu warnen.

Unsere Lebensgeschichte begann mit der Geburt im oder kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Wir waren die Generation, die unsere Eltern trösten mussten. Wir waren die Generation, die noch jung schon vom Nationalsozialismus, von Vernichtung und Zerstörung lernten und wir waren die, die unsere Mitschülerinnen trösten mussten, da sie ihre Familien im Krieg verloren haben.

Also: uns braucht niemand etwas von Rechtsextremismus und der mit ihm einhergehenden Verachtung des Menschen erzählen. Wir haben seine Folgen als Kinder kennen gelernt. Und ob demokratisch gewählt oder nicht: die wollen keine Demokratie, sie wollen ihren Führer zurückhaben.

Liebe Johanna Mikl-Leitner, das war also unsere Jugend und nun haben wir Enkelkinder, ja wir betreuen sie, wir reden mit ihnen, wir wollen ihnen Vorbild sein.

Es sind niederösterreichische Landsleute, ja, Kinder sind auch Landsleute.

Mein ältester ist 17 Jahre.

Er würde ihre Taktik durchschauen, denn er hatte einen guten Unterricht und kann ethische Handlungen erkennen. Er würde Ihnen sagen, dass das Wesentliche am Christentum die Solidarität, das Mitgefühl mit anderen, ja auch mit Fremden ist. Er würde ihnen das ins Gesicht sagen, dass sie Ihre Interpretation des christlich-sozialen Menschenbilds aufs Klo picken können.

Der Jüngste ist 5 jähre alt. Er geht gerne in den Kindergarten, weil er dort Freunde hat. Er ist Teil der heiligen Familie, die Sie und Ihr Christentum ja gerne anbeten, wenn Weihnachten kommt. Die Familie, so sagt man, ist die Kernzelle des Staates. Aber die Eltern sollen nun was tun, wenn sie arbeiten?

Als Frechheit haben sie die Forderungen der Drittplatzierten Partei gefunden, den Familien mit einem professionellen Zugang, nämlich kostenfreien Kindergärten, unter die Arme zu greifen, sie in diesem täglichen Kampf zwischen Familie und Arbeit zu unterstützen?

ALSO EIN PAKET DER Masslosigkeit?

Wer das Maß aus den Augen verloren hat, wird noch die Geschichte zeigen.

Meine Enkeltochter ist 10 jähre alt. Woran würde sie erkennen, dass Sie es gut mit ihr meinen? Dass Sie Mädchen zutrauen, in dieser Gesellschaft Halt zu finden? Dass sie die Demokratie als solidarische Gesellschaft erleben?

Mit Ihrer Feindlichkeit gegenüber der Wissenschaft? Mit Ihrer Unterwerfung gegenüber einer Partei, die zu Menschenhass aufruft? Das sollte meiner Enkeltochter Mut zum Leben geben?

Wir fordern Sie deshalb auf: Nehmen sie die Verantwortung für Ihre Schritte wahr, überdenken Sie nochmals Ihre Entscheidung, wählen Sie keine rechtsradikale Partei als Partner.

„In der Krise beweist sich der Charakter“, meine einmal Helmut Schmidt. Wie recht er hatte.