OMAS GEGEN RECHTS feiern den 1. Geburtstag

Heute vor einem Jahr entstand die zivilgesellschaftliche Plattform OMAS GEGEN RECHTS in Wien. Monika Salzer hatte die zündende Idee  und viele gute Freundinnen und Bekannte, die ebenfalls Feuer und Flamme für die Idee waren machten sich an die Arbeit. Susanne Scholl übernahm gemeinsam mit Monika Salzer die Kontakte zu den Medien und sie planten die ersten Veranstaltungen und Demos in Wien.

Anlass war die Regierungsbildung nach der Wahl im Oktober, eine Koalition zwischen der ÖVP und der FPÖ, der türkis gefärbten ÖVP unter Sebastian Kurz und die blaubraune FPÖ unter Christian Strache. Diese Konstellation war der Auslöser und Anlass, die Emotionen und Befürchtungen, die diese Regierungskonstellation auslöste, in eine zivile Protest- und Widerstandsbewegung umzuwandeln. Dieser Schritt, der in der Rückschau so konsequent und notwendig erscheint, war zu Beginn sehr utopisch und von vielen belächelt.

Allein die nächsten Tage zeigten, dass die Gründerinnen einen Nerv getroffen hatten. Viel mehr Menschen, nicht nur OMAS fühlten sich unwohl bei der Tatsache, dass eine rechtsextreme Partei, mit zahlreichen und aktiven, engen Kontakten zu Neonazis und Identitären nun in der Regierung sass und die wichtigen Ressorts wie das Innenministerium, das Verteidigungsministerium und  das Sozialministerium besetzten.

Die Demonstration anlässlich der Angelobung der neuen Bundesregierung war der erste grosse Test für die neue Bewegung, sie wurde zu einem grossen Ereignis, denn die OMAS GEGEN RECHTS wurden ein Medienhit und ihr Auftritt mit den Hauben, die den „Pussy Hats“ abgeschaut waren erzeugte eine Medienhype, Neues, noch nie Dagewesenes, Omas, alte Frauen mit knallfarbigen Strickmützen am Kopf mischen sich in die nationale Politik ein. Das war ein „Knaller“!

Doch die Ansichten und die Ziele der OMAS GEGEN RECHTS hatten und haben sehr wohl Substanz. Es geht um die Erhaltung eines liberalen Staatsgefüges, die Erhaltung der Demokratie, um den Erhalt des Sozialstaates, die Aufrechterhaltung von Menschenwürde und Menschenrechten, gegen die Abwertung von einzelnen Gruppen von Menschen, gegen Diskriminierung und gegen rassistische Hetze, die nunmehr für viele und vor allem von der Regierungspartei FPÖ ausgehend „gesellschaftsfähig“ geworden ist. Das Unsagbare ist wieder sagbar geworden. Eine ganz schlimme Entwicklung, durch die sich Österreich in die Gruppe der Vizegrad-Staaten einreiht, durch die sich Österreich politisch auf eine Orbanisierung des Landes zubewegt. Ganz deutlich auch faschistische Sprache, Begriffe aus der nationalsozialistischen Propaganda werden wieder verwendet, die Diffamierung von Flüchtlingen, armen und kranken Menschen wird von der Regierungsebene aus betrieben, in den sozialen Medien von Seite der FPÖ gehetzt. Das geschieht ungeahndet und in den meisten Fällen ungestraft. Von der FPÖ wird dies als Versehen herab gestuft, als Einzelfälle, doch sie häufen sich und sind nun, ein Jahr später ganz deutlich als Strategie anzusehen, die Österreicherinnen und Österreicher  daran zu gewöhnen, dass „wir zuerst“ geschrien wird und die Rechte aller anderen negiert werden können.

In einer solchen Gesellschaft wollen wir nicht leben! Wir wollen, dass auch unsere Kinder und Enkel nicht in einer solchen Gesellschaft leben müssen!

Dieses Anliegen motiviert die OMAS GEGEN RECHTS weiterhin. Die Plattform ist enorm gewachsen, Gruppen von OMAS in allen Bundesländern und es gibt nunmehr eine ganz starke Bewegung OMA-Gruppen in Deutschland zu gründen. Der Zuspruch ist ungebrochen, immer mehr Menschen erkennen nun, wohin die Reise politisch geht und suchen eine Möglichkeit, dagegen zu halten, Widerstand zu artikulieren!

Das OMA-Lied drückt es perfekt aus: „Omas, Omas, uns braucht das ganze Land,

                                                        wir kämpfen für unsere Kinder und leisten Widerstand!“

Foto: rosa rosen vase von de.freepick.com