Seit mehreren Jahren singen wir die Hymne der Omas gegen Rechts „Omas, Omas, uns braucht das ganze Land“ jeweils an Samstagen auf verschiedenen Wiener Märkten. Für die Teilnehmerinnen ist das immer eine ziemlich aufregende Situation, weil wir ziemlich exponiert sind an einem Ort, an dem ansonsten Kundgebungen und ähnliche Aktionen verboten sind (Marktgebiet). Auch „stören“ wir ja irgendwie den fröhlichen Samstagseinkauf… An bestimmten Plätzen (außerhalb der Marktlinie) singen und skandieren wir unsere Texte und Sprüche, z.B. „Alt sein heißt nicht stumm sein“. Die Texte des Liedes passen wir der jeweiligen Situation an, was einerseits von vielen Zuhörer:innen sehr erfreut aufgenommen wird, von manchen aber auch als „Frechheit“ empfunden wird. Jedenfalls ist diese Aktion, bei der wir auch mit den Tafeln und aufgespannten Schirmen über die Märkte gehen, ziemlich aufregend und wir sind immer ein bisschen nervös, unser Markteinsatz hat sich aber bisher noch jedes Mal als ungeheuer befriedigend erwiesen und wir gehen meistens gestärkt nach Hause, weil uns immer wieder Kostproben angeboten werden.
Zitate:
Kaffee am Meidlinger Markt: „Was wollt ihr trinken? Vor meinem Lokal dürft ihr immer singen!“
Jungbauer am Meidlinger Markt: „Jetzt fotografiere ich euch schon zum dritten Mal. Aber jedes Mal gerne!“
Seifenverkäufer aus Aleppo am Brunnenmarkt „Ich freue mich so, dass ihr wieder hier seid! Bitte nehmt euch ein paar Seifen!“
Älterer Herr am Kutschkermarkt: „Das solltet ihr noch viel lauter singen!“
Arabischer Gemüsehändler am Kutschkermarkt: „Omas, Omas! Sie sind wieder da!“